Ein Aufruf zur Gründung einer NTA-Arbeitsgruppe zur Selbstreflexion der TA-Community und zum Umgang mit den Herausforderungen des Einsatzes (Generativer) KI in der Technikfolgenabschätzung und Beratungspraxis.

(Das Bild zeigt einen kleinen Ausschnitt des Protokolls von Christine Milchram auf dem etwa 7 Meter breiten Whiteboard im Rahmen des lebendigen Workshops auf der NTA11.)

Seit knapp zwei Jahren beschäftigt sich die TA mit KI und insbesondere Generativer KI nicht nur als Untersuchungsgegenstand, sondern setzt zunehmend Tools „powered by KI“ auch selbst ein. Die kritische Reflexion dieser beginnenden Praxis ist gerade erst angelaufen. So beschäftigen sich seit einiger Zeit einige NTA-Mitglieder intern mit dem Thema, oft auch dadurch getrieben, dass diese Tools durch ihre Mutterorganisationen zur Verfügung gestellt werden. Auf der TA24 in Wien gab es eine spannende Session zu diesem Thema, gefolgt von einer Doppelsession auf der NTA11 in Berlin. Dabei zeigte sich, dass das Bewusstsein für die Notwendigkeit, sich mit den Herausforderungen dieser Tools für unser eigenes Tun auseinanderzusetzen, von bereits vielen geteilt wird. Ebenfalls heuer wurde das Thema auch auf EPTA-Ebene behandelt, sowohl im Rahmen des Direktor:innen-Treffens als auch im Council. Dabei wurde vereinbart, dass es zu einem kooperativen Austausch zwischen den EPTA-Mitgliedern kommen möge.

Der Workshop im Rahmen der NTA11 war gut besucht und hat das Thema umfassend, wenngleich natürlich noch nicht tief behandelt. Der allgemeine Tenor war, dass wir uns dazu weiterhin austauschen mögen. Das Ziel dieses NTA-weiten Austauschs könnte es sein, auf Basis einer dynamischen Analyse der zur Verfügung stehenden Tools empfehlenswerte Anwendungsszenarien (best practices) herauszuarbeiten. Darüber hinaus könnte auch ins Auge gefasst werden, Richtlinien bzw. Empfehlungen für den Einsatz von (Generativer) KI in der TA zu erarbeiten. Die Idee, dazu das Instrument der NTA-Arbeitsgruppen wiederzubeleben, wurde allgemein gutgeheißen.

Ich erlaube mir daher, auf diesem Wege zur Gründung einer NTA-Arbeitsgruppe anzuregen. Die AG „KI und TA“ (Namensvorschlag) könnte sich vorwiegend virtuell treffen und organisieren, sich aber auch anlässlich zukünftiger Konferenzen und Workshops der TA-Community persönlich treffen. Ich schlage vor, dass sich mögliche Interessent:innen hier unter diesem Blog vorläufig eintragen (oder auf meine parallele Mail an die NTA-E-Mail-Liste zu antworten; aber bitte nicht an mich direkt, ich verstehe mich nur als Initiator). Insbesondere werden ein:e oder mehrere unter uns gesucht, die bereit wären, den Lead zu übernehmen und, nach Eintreffen von genügend Interessensbekundungen, zumindest ein erstes virtuelles Treffen zu organisieren.